Kann ein Weißwein nach Bratapfel schmecken? Diese Frage möchte ich gern mal einem professionellen Sommelier stellen. Als ich letztens den Mantellassi Lucumone Vermentino von Karstadt probierte, ergab mein Tasting ganz klar: Bratapfel!
Dabei wirkte der toskanische Tropfen zuerst noch ganz unauffällig. Eine schöne goldene Farbe und eine nicht sehr ausgeprägte Nase. Als ich dann aber mit dem Glas zu kreisen begann, um dem Wein die Aromen zu entlocken, überkam mich eine olfaktorische Urgewalt.
Holz, Vanille, smokey Apfel, kurz der Mantellassi Lucumone Vermentino setzt mit den typischen Whiskey Eindrücken zum Angriff an. Auf der Zunge wurde meine Erfahrung nicht gerade langweiliger – ich habe es ja in der Einleitung angekündigt. Zunächst bemerkt man zwar nur die ordentliche Säure, wodurch man den Fehler begehen könnte, den Mantellassi Lucumone als einen Sommerwein abzustempeln. Dann wirkt der Wein aber auch leicht butterig auf der Zunge, wodurch man das Schubladendenken schleunigst ablegt.
Im Abgang, wie anfänglich bei der Nase, treten die Whiskey Noten wieder zum Vorschein, welche den Wein bereits in der Nase prägten. Doch dann passiert das absolut Unerwartete: Die zuvor beschriebenen drei Eindrücke vermischen sich zu einem Ganzen. Ich suche nach dem richtigen Begriff, finde ihn, kann es kaum glauben. Doch ich habe recht, ja es kann nicht anders sein: Was schmeckt sowohl nach Apfel als auch nach Vanille, Holz und leicht geräuchert? Richtig: Bratapfel!
Den Mantellassi Lucumone Vermentino gibt es bei Karstadt für 5,99 Euro.
