Serpico von Feudi di San Gregorio

Serpico Feudi di San Gregorio

Wie manche von euch wissen, war ich jahrelang eher Fan von Süd-, als Norditalien. Der Grund dafür ist sehr einfach: als junger Weintrinker mochte ich vor allem wuchtige und kräftige Weine. Die Teile aus dem Norden waren mir oft zu seidig und elegant. Dazu mag ich Säure nicht. Dass es im Süden aber auch elegante Wein gibt, zeigt der Serpico Irpinia Aglianico vom Top-Weingut Feudi di San Gregorio.

Der heutige Tropfen hat eine rubinrote Farbe mit einem kupferen Glanz. Kein Wunder, denn meine Flasche stammt aus 2012 und ist somit 9 Jahre alt. Das ist auch gut so, denn gute Aglianico Weine können bis zu 20 Jahre in der Flasche reifen. Die Rebsorte ist oft von Säure geprägt, die mit der Zeit milder wird. Aglianico ist also kein Wein für Ungeduldige.

Auch die Aromen deuten auf ein reifes Alter hin. Ich erspähe Eindrücke von nassem Leder und gereiften Pflaumen. Dazu rundet Zedernholz das Duftspektrum des Serpico ab.

Auf der Zunge ist der Spitzenwein von Feudi di San Gregorio alles andere als ein Machotropfen aus Kampanien. Der Serpico spielt in Sachen Eleganz und Vielschichtigkeit in der Champions League. Der Wein ist saftig, aber zugleich auch elegant. Auch im fortgeschrittenen Alter wirkt er nach wie vor kräftig und sein Geschmack hält lange an.

Ich empfehle den Serpico zu Pulled Pork oder Spare Ribs. Schmorbraten wäre bestimmt auch eine gute Kombination. Wenn man ihn einfach nur so trinken möchte, passt Pecorino oder Grana Padano hervorragend zu diesem Wein aus dem Süden.

Habe ich bereits durchscheinen lassen, dass ich ein Fan vom Serpico bin? Bei einer derartigen Komplexität und Ausdauer im Geschmack komme ich nicht drum herum ihm 5 von 5 Weinsnob Korken zu verleihen. Bestnote!

Zum Hersteller gibt es auch einiges zu erzählen. Gegründet wurde Feudi di San Gregorio 1986. Kaum ein Weingut hat das Bild der Weinlandschaft Kampaniens stärker geprägt und 2013 wurde es mit dem “Oscar del Vino” als bester Weinhersteller Italiens ausgezeichnet. Der Serpico ist der Vorzeige-Rotwein aus italienischen Rebsorten. Der Spitzenwein heißt Patrimo, besteht aber aus 100% Merlot. Das fand ich weniger typisch, wodurch ich mich für den Serpico entschied.

Den Serpico von Feudi di San Gregorio gibt es für knapp 40 Euro bei Lobenbergs gute Weine und Superiore.

Wenn dir die 40 Euro für eine Flasche zu viel sind, dann solltest du dir den Taurasi Rue 333 anschauen. Diesen gibt es bereits unter 20 Euro und ich kann den Wein wärmstens empfehlen.

Wenn du noch weitere spannende Weine suchst, schau dir mal meinen Beitrag zu den besten Weinpaketen Italiens an.

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