1992 schuf Reinhold Krutzler zusammen mit seinem Bruder und Vater den ersten bekannten Rotwein aus Österreich: Der Krutzler Perlwolff. Zu der Zeit hatte kaum jemand im Ausland die Roten aus dem Burgenland auf dem Radar. Fast 30 Jahre später ist der Wein nach wie vor eine Legende. Und da muss eine Verkostung einfach sofort her.
Die Blaufränkisch Experten
Der Altmeister Hermann Krutzler setzte bereits in den 1960er Jahre auf Qualitätsweine. Der heutige Kellermeister Reinhold Krutzler lernte u.a. bei Bründlmayer im Kamptal den Winzerjob. Erst vor Kurzem verkostete ich den hervorragenden Sekt Bründlmayer Brut Réserve. Heute arbeitet auch der Sohnemann Clemens im Weingut mit und schuf mit seinem 100% Blaufränkisch, ein besonderer Rotwein aus 10 verschiedenen Chargen.
Die Krutzler Perlwolff Verkostung
Der Krutzler Perlwolff war früher eine Cuvée, denn neben der Hauptrebsorte Blaufränkisch, war auch ein kleiner Prozentsatz Cabernet Sauvignon enthalten. Heute wird der Perlwolff allerdings sortenrein im Barrique ausgebaut. Der Wein stammt von 30 bis 50 Jahre alten Reben und übrigens auch aus nachhaltigem Anbau.
Ich verkoste den Jahrgang 2017, der eine rubinrote Farbe mit rosarotem Rand hat. Die Nase ist würzig, mit Noten von Nelke und Süßholz. Kirschfrucht und Karamell runden die würzigen Aromeneindrücke ab.
Bei der Verkostung wird sofort klar: Der Krutzler Perlwolff ist ein sehr voller Wein. Feines Waldbeerkonfit vermischt sich engmaschig mit einem frischen Säureeindruck. So bleibt der Wein während des gesamten Abends elegant und wirkt nie zu schwer.
Ich bin auf jeden Fall begeistert. Meine Erwartungshaltung war allerdings hoch. Bei einem Flaschenpreis von 38 Euro darf man auch auf eine Geschmacksexplosion hoffen. Dazu ist klar: Seinen Höhepunkt erreicht der Perlwolff erst nach 10-15 Jahren. Dennoch hat er auch nach 4 Jahren extrem viel Finesse. Ich komme also nicht drum herum die Bestnote zu vergeben. 5 von 5 Weinsnob Korken.
Den Krutzler Perlwolff gibt es für ca. 38 Euro bei Wein & Co.